Lichtprogramm

für Puteneintagsküken in der ersten Lebenswoche

Ein definiertes Lichtprogramm verhilft den Küken zu einem guten Start. Außerdem werden der Stress und die damit verbundenen Verhaltensauffälligkeiten, wie Anpicken und Erdrücken am Rande des Kükenrings reduziert bzw. verhindert.

Die zwei nachfolgend aufgeführten Lichtprogramme unterscheiden sich zwar voneinander, bewähren sich jedoch beide in der Praxis. Jeder Betrieb sollte dann, passend zu seinem Management, die für ihn geeignete Variante wählen.

Die Wahl des Lichtprogramms hängt natürlich auch von der Bauweise der Ställe ab. Bei einem Folienstall sollte versucht werden, ihn z.B. mit schwarzer Folie abzudunkeln. Sollte dies nicht möglich sein und nur durch Ausschalten des Lichts eine Abdunklung erreicht werden, ist Lichtprogramm Variante 2 vorzuziehen.

Lichtprogramm Variante 1

Anlieferung der Küken und 1. Nacht:

  • Bei Ankunft der Küken die Kartons gleichmäßig den Kükenringen zuordnen
  • Das Entleeren der Kartons sollte soweit wie möglich im Dunkeln erfolgen, damit sich die Küken nicht am Arbeitspersonal orientieren und ihm nachlaufen.
  • Nach Entleeren der Kartons wird nun volles Licht im ganzen Stall gegeben. 20 Minuten später werden die Küken erstmalig vom Mäster und Kükenfahrer kontrolliert.
  • Nach 2 Stunden wird das Licht für ca. 1 Stunde gelöscht. Die Kontrolle, ob sich alle Küken gleichmäßig um die Strahler versammeln, erfolgt nach etwa 5 Minuten Dunkelheit (evtl. mit kleiner Taschenlampe).
  • Im Anschluss an diese Stunde Dunkelheit wird erneut für 2 Stunden volles Licht gegeben. Dieser Wechsel von Licht zu Dunkelheit muss in der ersten Nacht 2-3 mal kontrolliert werden.

Normalerweise gewöhnen sich die Küken recht schnell an das Lichtprogramm und orientieren sich zügig an den Strahlern. Die Gefahr, dass sich die Küken am Rand erdrücken ist somit deutlich reduziert.

Tag 1 der Kükenanlieferung2. und 3. Nacht
  • Abwechselnd 1 Stunde Licht und 2 Stunden Dunkel.
  • Es genügt bereits, wenn nur noch ein Drittel des Lichts brennt, da die Küken schon gelernt haben wo Wasser und Futter steht.
  • In den nächsten Tagen dann langsam auf den normalen Tag-Nacht-Rhythmus übergehen.

 

 

 

 

Die Variante 1 sollte man bei Küken aus den ersten Legewochen vorziehen,
da sie noch mehr Ruhephasen benötigen.
Die Angaben gelten analog auch für die ringlose Aufzucht.

Lichtprogramm Variante 2 (Empfohlen für Folien - Offenstall)

Sehr viele Mäster kommen mit der zuvor aufgezeigten Variante 1 sehr gut zurecht. Wir haben aber die Erfahrung gemacht, dass auch folgende Variante 2 ausgezeichnet funktioniert.

Sollten die Küken im Laufe des Vormittags bzw. am Nachmittag angeliefert werden, kann man nach der Einstallung das Licht brennen lassen. Die Küken können somit über eine längere Zeit Futter und Wasser aufnehmen.
Nach ca. 6 - 8 Stunden hat sich eine fitte Herde soweit zurechtgefunden und eine gewisse Futter- und Wassermenge aufgenommen. Durch diese lange Lichtphase zeigen die Küken dann erste Ermüdungserscheinungen. Das Licht kann dann ohne Bedenken am Abend ausgemacht werden. Die anschließende Kontrolle ist sehr wichtig, siehe Lichtprogramm Variante 1.
Es kann dann eine Dunkelphase von ca. 6 Stunden gegeben werden. Danach sind die Tiere sehr ausgeruht und wieder hungrig.
Im Laufe des zweiten Tages hat es sich bewährt, wenn man über die Mittagszeit (bei abgedunkelten Ställen) das Licht noch einmal für etwa eine Stunde ausmacht um den Küken eine kleine Erholungsphase zu gönnen. Danach bleibt das Licht wieder bis zum Abend an und wird dann so gelöscht wie am vorherigen Abend.
Die Nachtstunden können dann schnell auf 8 Stunden erhöht werden.

Beispiel: Einstallung am NachmittagBeispiel: Einstallung am Vormittag

Das Lichtschema kann durch Verdrehen auf die jeweilige Anlieferungszeit angepasst werden. Zu beachten ist jedoch, dass die Lichtphase nach Anlieferung mindestens 5 - 6 Stunden dauert, um eine ausreichende Futter- und Wasseraufnahme zu gewährleisten.

 

Die aufgezeigten, bewährten Lichtprogramme sind als Vorschläge bzw. Beispiele und nicht als starre Vorgaben zu sehen. Die Tiere sollten immer genau beobachtet und das Lichtprogramm laufend dem Tierverhalten angepasst werden.