Einstreumaterialien

Hobelspäne

Saugfähigkeit:Mäßig. Nach 2-3 Wochen feuchtnasse Bereiche, die entfernt und nachgestreut werden müssen, um Tränken und Futterschalen bereits früher.
Abgabe Feuchtigkeit: Gering, daher häufiges Ausmisten mit Nachstreuen notwendig.
Fußballen:Fußballengesundheit mäßig, da Einstreu Feuchtigkeit nicht mehr abgibt und die Tiere oft
auf feuchter Einstreu stehen und laufen. Dabei können sich Läsionen, Entzündungen und Infektionen entwickeln.
Fraß: Der Fraß von Hobelspänen wirkt sich negativ auf die Tiergesundheit aus. Mit Hobelspänen gefüllte Mägen sind eine Ursache für das Auseinanderwachsen der Tiere, häufige Todesursache bei Küken.
Gesundheit, Gefährdung: Wärmedämmendes Polster, keimarme Einstreu, Streufraß kritisch.
Nachstreuen: Nachstreuen ist je nach Witterung und Gesundheitszustand der Tiere bereits nach der 2./3. Woche erforderlich.
Arbeitseinsatz: Frühes Ausmisten und Nachstreuen erfordert erhöhten Arbeitseinsatz, z.T. tägliches Entfernen der Kotringe.
Staubentwicklung: Keine außergewöhnliche Staubentwicklung, daher untergeordnet zu betrachten.
Verwertung: Als Hobelspan-Stroh-Mischung über Ackerflächen verwertbar, von Biogasanlagen wegen des Holzanteils nicht so gerne verwendet.
Verteilung im Stall:Traktor oder Radlader mit Schaufel
Menge (1200 m²):ca. 100m³, entspricht 2 Containern (alternativ: gepresst in Ballen)
Kosten:ca. 1450 – 1500 € für 1200 m²

Dinkelspelzen

Saugfähigkeit:Gering, daher frühes Nachstreuen ab 2./3. Woche notwendig.
Abgabe Feuchtigkeit: Gering, daher frühes Nachstreuen ab 2./3. Woche notwendig.
Fußballen:Weich und geschmeidig, daher geringes Risiko von Läsionen, jedoch Gefahr durch feuchtnasse Bereiche.
Fraß: Die Gefahr des Verendens ist gering, jedoch auch hier Gefahr des Auseinanderwachsens.
Gesundheit, Gefährdung: Je nach Erntejahr erhöhte Fusarien- und Mykotoxinbelastung der Spelzen möglich.
Des Weiteren besteht die Gefahr, dass bei zu tiefer Einstreu die Tiere regelrecht ertrinken können.
Nachstreuen: Aufgrund des geringen Feuchtigkeitsabgabevermögens auch hier je nach Witterung und Krankheitsstatus bereits nach 2-3 Wochen nötig.
Arbeitseinsatz: Erhöht durch Ausmisten und Nachstreuen.
Staubentwicklung: Erhöht, mit der Gefahr von fusarienhaltigem Staub.
Verwertung: Sehr gut als Dinkelspelzen-Stroh-Mischung, sowohl auf Ackerflächen, als auch in Biogasanlagen.
Sonstiges: Als Nachstreu auf kleinere Haufen im Stall verteilt, sind Dinkelspelzen ein optimales Beschäftigungsmaterial. Die Tiere sind lange beschäftigt und verteilen das Material selbst.
Verteilung im Stall:Traktor oder Radlader mit Schaufel, Planierschiene o. ä.
Menge (1200 m²):8-10 t (Einstreuhöhe beachten), 1 m³ = ca. 80 kg
Kosten:ca. 150 €/t, ca. 1350 € für 1200 m²

Dinkelspelzengranulat

Saugfähigkeit:Bei Einstreumengen zwischen 6 und 8 kg/m² (ohne Fußbodenheizung) bzw. 3-4 kg/m² (mit Fußbodenheizung) ist die Saugfähigkeit sehr gut.
Abgabe Feuchtigkeit: Erhöhtes Feuchtigkeitsabgabevermögen, Einstreu dadurch länger trocken.
Fußballen:Aufgrund der Struktur des Materials reibt sich der Fußballen permanent sauber, die Gefahr von Läsionen und damit Entzündungen und Infektionen sinkt, die erhöhte Trockenheit der Streu sorgt für gesunde Fußballen.
Fraß: Unproblematisch, da das Pressmaterial so fein ist, dass es den Magen-Darm-Trakt problemlos passieren kann.
Gesundheit, Gefährdung: Material ist durch Pressvorgang hoch erhitzt, sodass es nahezu keimfrei ist, jedoch Fusarien- und Mykotoxinbelastung der Dinkelspelzen möglich. Das trockene Material sorgt für ein ungünstiges Milieu für Krankheitserreger. Tiere sind sehr sauber.
Nachstreuen: Je nach Witterung und Gesundheitszustand der Tiere oftmals erst ab der 5.-7. Woche erforderlich.
Arbeitseinsatz: Vermindert, da eine rasche Bearbeitung von Feuchtflächen mit Gabel oder Rechen ausreichend ist (Durchmischung) und durch spätes Nachstreuen.
Staubentwicklung: Aufgrund der feinen Struktur und der Trockenheit geringfügig möglich.
Verwertung: Sehr gut, sowohl über Ackerflächen als auch Biogasanlagen.
Sonstiges: Evtl. vor dem Einstreuen vorheizen um den Boden zu erwärmen, allerdings gelangt die Wärme aufgrund der geringen Einstreuhöhe auch besser an den Boden.
Verteilung im Stall:Traktor mit Schneeschieber, Planierschiene o. ä., Nachstreuen mit Düngerstreuer möglich.
Menge (1200 m²):ca. 8,5 t (die Herstellerempfehlungen liegt oft darunter, dies erfordert jedoch selbst mit Fußbodenheizung ein sehr frühes Nachstreuen)
Kosten:ca. 200 €/t, ca. 1700 € für 1200 m²